Beides UNESCO Immaterielles Kulturerbe: Die Handwerksmüllerei und die Tradition des freien Märchenerzählens!
Kommende Veranstaltungen 2025
"Mit Sack und Pack - Mühlen und Müller:innen unterwegs"
Reisen, pilgern, auswandern, fliehen - Menschen sind unterwegs. Immer schon. Freiwillig und unfreiwillig. Aus Lust und Neugier, aus Angst und Not oder von Berufs wegen. Aber sie sind nie allein unterwegs: Ihre Geschichten, Lieder, Sprachen, ihre philosophischen und religiösen Ideen, ihre künstlerischen Fertigkeiten und technischen Errungenschaften haben sie stets begleitet und am neuen Ort Früchte getragen.
Der Blaue Montag 2025 bietet für das Erzähltheater Machandel die Gelegenheit, spannende Geschichten vom müllerischen Unterwegssein und Ankommen zu erzählen. Kommen Sie vorbei!
- Mai 12.05.2025
„Das Wandern ist des Müllers Lust“ - Geschichten von Fremde und Heimat
Die Walz gehörte für jeden Handwerksgesellen zur Berufsausbildung. Für den Müllergesellen dagegen war das Wandern eine Notwendigkeit der Berufsausübung. Von Mühle zu Mühle, meist entlang des Wasserlaufs, führte der Weg. Sofern nicht Mitglied einer Müllerfamilie mit Erbmühle war die Fremde und die Suche nach einer Heimat des Müllergesellen Los. - Juni 16.06.2025
„ora et labora“ - Die Mühle als Wunderwerk Gottes
Albrecht der Bär begründete 1157 die Mark Brandenburg. Für den Landausbau warb er Siedler:innen aus dem westlichen Europa an. Für die Entwicklung der Wirtschaft holte er Gastarbeiter mit technischem Knowhow, u.a. aus Flandern. Einen besonderen Status hatte dabei der Zisterzienserorden inne. Die Mönche des 1119 in Frankreich gegründeten Ordens bauten mit enormer Sachkenntnis Klöster (Lehnin). Sie betrieben Weinbau, Gartenbau, Forstwirtschaft, Vieh- und Fischzucht. Und: Sie brachten die Wassermühlentechnologie mit. Mönche bauten und betrieben die Mühlen, waren also die ersten Müller in Brandenburg. - Juli 07.07.2025
„Und sie bewegt sich doch“ - Wandernde Mühlen zu Land und zu Wasser
„Wo eine Mühle steht, steht sie eben. Bis sie verfault oder abbrennt oder abgerissen wird.“ Denkt man so. Aber damit ist man auf einem kolossalen Holzweg! Denn es gibt sie eben doch, die Mühlen, die umgesetzt werden oder von vornherein beweglich konzipiert sind, wie die Schiffsmühlen, die zu den ältesten Mühlentypen überhaupt zählen. Sie haben auf den großen Flüssen ihre veränderliche Heimat. Leider gibt es nur noch wenige restaurierte Exemplare, die überwiegend als Museen dienen. - August 25.08.2025
„Einsame Mühle am Waldesrand“ - Mühle & Müller als Außenseiter
Der Müllergeselle war meist einer ohne Heimat und die Mühle stand meistens fernab der dazugehörigen Gemeinde. Im besten Fall am Rande des Dorfes, im schlimmsten Fall aber in einem tiefen Grund, im dunklen Wald oder auf einem hohen Hügel. Der moralische Status der Müller:innen war, seit Verhängung des Mühlenzwangs im Jahre 1158, ausgesprochen ambivalent, denn in der Hierarchie war der Müller zwischen Bauern und Grundherren verortet. Wundert es da, dass die Fantasie der Leute üppige Blüten trieb, wenn sie an die Mühle „da draußen“ dachten? Von der Mörderhöhle über das Bordell zum schwarzmagischen Höllenort war alles dabei. - September 22.09.2025
„Die Gedanken sind frei“ - Die Mühle als Ort der Zuflucht
Die Müller waren über lange Zeit stigmatisiert, die Mühlen an einsamen Orten gelegen. Für viele, die diesem Stand angehörten, war das ein hartes Brot, aber es gab Gelegenheiten, zu denen die Mühle einen Zufluchtsort für Verfolgte bot. Was viele nicht wissen: Ein Müller hat Mitte des 8. Jahrhunderts die Geschicke Europas entschieden, als er einer jungen Frau Asyl gewährte und sie wie eine liebe Tochter bei sich aufnahm. Bei ihm konnte sie, die mit dem Tode bedroht worden war, zur Ruhe kommen und in Sicherheit leben, bis sich ihr Schicksal erfüllte. So zumindest will es die Sage...